Die Seidenstrasse in Hamburg- Kasachstan als zentraler Wirtschaftsraum

Die Seidenstrasse in Hamburg- Kasachstan als zentraler Wirtschaftsraum

Veranstaltung in der Handelskammer am 04.02.2019 – Kasachstan als zentraler Wirtschaftsraum zwischen China und Europa hat zur Freude der Veranstalter, die Buss Group und dem BVDSI mehr Besucher angelockt, als erwartet. Ca. 80 Teilnehmer aus der Wirtschaft Hamburgs und dem Umland hörten mit großem Interesse die Ausführungen der Referenten. Zu Ihnen gehörten u.A. der Botschafter der Republik Bolat Nussupov, Dr. Johann Killinger, Inhaber der Buss Group und Honorarkonsul der Republik Kasachstan, Prof. Dr. Pilny, weltweit anerkannter Asienexperte, Prof. Volkwin Marg, Gründungspartner von gmp Architekten, sowie Folker Hellmeyer, Chefanalyst von SOLVECON in Bremen, Hans v. Helldorff Vorstandsvorsitzender des BVDSI und Hendrik Wehlen, General Manager von INTER RAIL Europe aus Frankfurt Main.

Bekanntermaßen macht es die Mischung und die stimmte definitiv am gestrigen Nachmittag. Die Beiträge waren eine optimale Mischung aus historischen Betrachtungen zur Entstehung der Seidenstraße, Praxis- und Erfahrungsberichten von Unternehmern, die in diesen Regionen der Welt bereits tätig sind, strategischen Analysen und kritischen Auseinandersetzungen mit der Politik Europas und Deutschlands in Hinblick auf den Umgang mit der chinesischen Belt and Road Initiative. Der Kontext aller Vorträge war jedoch eindeutig; der Erfolg der chinesischen Initiative ist nicht mehr aufzuhalten und schon gar nicht rückgängig zu machen. Deutschland und Europa täten gut daran, ihre politischen Positionen zu überdenken. Eine zügige Abkehr von der derzeitigen ablehnenden und konfrontativen Haltung in Hinblick auf Chinas planvoller Dynamik ist der einzige Weg um zu vermeiden, dass Deutschland und Europa in Kürze nur noch eine Rolle als Zaungast einnehmen können.

Prof. Pilny und Folker Hellmeyer stellten eindringlich und überzeugend dar, warum dem Osten, sprich dem asiatischen Raum die Zukunft gehört. Die größte Bevölkerungsdichte, die höchsten Währungsreserven, die größte Wirtschaftswachstum die höchsten Exportquoten die kürzesten Innovationszyklen, die massivsten Investitionen in Infrastrukturprogramme, Hochtechnologie, Energiegewinnung, Umweltschutz und z.B. Städtebau sind beispiellos und mit keinen Programmen zu vergleichen. Es gibt aber ein viel wichtigeres Element des Erfolges, über das weder Deutschland noch Europa tatsächlich verfügt, so Hellmeyer China hat einen Plan!!!

Prof. Marg erläuterte in einem prägnanten Vortrag, warum es einem Hamburger Architekten gelingen konnte im zentralasiatischen Raum bisher 95 Megaprojekte zu vollenden und weitere 115 in der Planung zu haben. Weil dort nach Plan und zielgerichtet gearbeitet wird, so Marg.

Die abschließende, halbstündige Podiumsdiskussion zeigte deutlich, wie sehr die Besucher diesen Ausführungen folgten. Die gestellten Fragen bezogen sich stark auf Aspekte der zukünftigen Rollenverteilung Deutschlands und Europas innerhalb einer sich abzeichnenden neuen Weltwirtschaftsordnung. China wird nicht auf Europa warten. China hat den Plan innerhalb möglichst kurzer Zeit 200 Jahre durch Kolonialismus gebremste Entwicklung aufzuholen. Für China sind diese 200 Jahre, so Prof. Pilny, eine relativ kurze Periode ihrer Jahrtausende währende Geschichte. Aber China ist im seinem Selbstverständnis deshalb besonders gefordert diese Zeit aufzuholen um im Konzert der führende Nationen einen gewichtigen Takt anzugeben.