Die Neue Seidenstraße: Wie China internationale Diskursmacht erlangt

Die Neue Seidenstraße: Wie China internationale Diskursmacht erlangt
Angesichts fehlender westlicher Visionen für die Zukunft der Globalisierung könnte es China schneller als erwartet gelingen, internationale Diskurse zu bestimmen. Nadine Godehardt und Paul J. Kohlenberg über ihre Beobachtungen beim Seidenstraßen-Forum in Peking. Die Initiative der »Neuen Seidenstraße« ist seit ihrer offiziellen Bekanntmachung 2013 ein zentraler Bestandteil der chinesischen Außenpolitik unter Präsident Xi Jinping. Sie steht für die Vision, ein politisches, wirtschaftliches und kulturelles Netzwerk mit globaler Ausdehnung aufzubauen. Im Zuge der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten und seiner »America First«-Rhetorik hat sich der internationale Kontext soweit verändert, dass Xi Jinping an seiner politischen Wortwahl nicht mehr viel ändern musste, um sich als Antipode Trumps oder Visionär einer Globalisierung 2.0 in Stellung zu bringen. Das kürzlich veranstaltete Seidenstraßen-Forum, das die meisten ausländischen Regierungsvertreter seit der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele von 2008 nach Peking lockte, veranschaulicht das. Die rege Teilnahme von 29 Staats- und Regierungschefs sowie Repräsentanten von 130 Staaten unterstreicht die Hoffnung, die vielerorts in Chinas Initiative gelegt wird. Dies vor allem in Zeiten, da die USA sowie die EU als globale Inspirationskräfte ausfallen.
Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am News. Setze ein Lesezeichen auf den permalink.

Schreibe einen Kommentar