Weiß Trump noch was er tut?

Folker Hellmeyer, Chefanalyst der neugegründeten SOLVECON liebt klare Worte. In seinem neuesten FORX Report beschäftigt er sich mit den großen westlichen Wirtschaftsräumen und kommt zu folgenden Ergebnissen:

Die USA sind bezüglich der Haushaltslagen der kranke Mann der westlichen Welt. Die Frage der Belastbarkeit der zukünftigen Konjunkturentwicklung wird darüber hinaus bezüglich des historisch hohen Konsumverschuldungsniveaus (im Gegensatz zu der Eurozone) verstärkt.

Bei den aufstrebenden Ländern reüssieren China und Indien. Chinas Belt One Road Initiative ist und bleibt belastbar.

Die US-Versuche, Indien nach Möglichkeit von diesem Projekt zu isolieren, bewerten wir an dieser Stelle bewusst nicht.

Schade, Herr Hellmeyer, wir bewerten es schon. Dieser Isolationsversuch, den die USA übrigens im Verbund mit Australien und Japan initiieren, erscheint als ein weiterer, planloser Versuch, verloren geglaubtes Terrain zurück zu erobern und die eigene stagnierende wirtschaftliche Bedeutung im asiatischen Raum in die Waagschale zu werfen. Indien wird zwar mit Interesse zuhören, sich dabei aber nicht seine politische Entscheidungsfreiheit abkaufen lassen. Es ist schon erstaunlich, wie fantasielos die Trump Administration agiert. Warum ist es nur so schwer den Weg der Kooperation zu bevorzugen, anstatt überflüssige Kontrapositionen in die Welt zu setzen. Die Antwort scheint einfach; weil politische Intelligenz ein andere Geschwindigkeit entwickelt als wirtschaftliche Entwicklung.