Die exportseitig starke Eurozone hat Zukunft,- sie liegt im Osten!

Folker Hellmeyer, Chefanalyst von SOLVECON, legt den Finger erneut in die selbstverursachte Wunde. Bei der Abarbeitung der Wirtschaftsdaten der letzten 24 Stunden werfen wir heute zunächst einen Blick nach Russland. Nach wie vor stehen immer wieder Interessen im Raum, die Lage Russlands asymmetrisch im Sinne westlicher Dominanz darzustellen. Das ist vor dem aktuellen Datenhintergrund nicht nur nicht sachlich, sondern bar aller westlichen Werte und ultimativ Ausdruck von Spin.

Die Devisenreserven Russlands legten in der letzten Berichtswoche von 458,9 Mrd. USD auf 462,4 Mrd. USD zu.
Im April 2015 wurde bei 350 Mrd. USD der Tiefpunkt als Reaktion auf den Beginn der Sanktionspolitik markiert. Seitdem geht es unter Schwankungen um mehr als 110 Mrd. USD nach oben.

Nun sind 462 Mrd. USD als Zahl imposant. Stellen wir diese Zahl in Relation zu den Reserven anderer Länder (Quelle Statista 2017).

Deutschland:
USA:

China:

200,9 Mrd. USD

120,0 Mrd. USD

3.402 Mrd. USD

Nun schauen wir auf die durch westliche Politik forcierte sich latent vertiefende Beziehung zwischen Moskau und Peking und erkennen, dass diese beiden Länder auf Devisenreserven in Höhe von mehr als 3.800 Mrd. USD sitzen.
Verstehen Sie nun, warum wir hier seit Jahren von Verschiebung finanz- ökonomischer Machtachsen schreiben?

Versteht man jetzt in Berlin und Brüssel, dass das globale Infrastrukturprojekt Chinas „One Belt One Road“ eben auch konstruktiver Ausfluss dieser Entwicklungen ist? Glaubt man mit der Basis, die wir im Westen vorhalten, diese Prozesse durch geopolitische Maßnahmen zweifelhafter Art dauerhaft unterbinden zu können.