Es ist besser sich früh zu beteiligen . . .

Es ist besser sich früh zu beteiligen…

zu dieser Erkenntnis gelangte jüngst Volker Dreier, Außenhandelschef des DIHK. Gemeint ist damit die Beteiligung an Projekten der chinesischen OBAR Initiative, oder auch als „Neue Seitenstraße“ bekannt. Bei dem Projekt sind 69 Länder dabei, die zwei Drittel der Weltbevölkerung stellen. „Eine Beteiligung an Projekten im Rahmen der neuen Seidenstraße zwischen Peking, Duisburg, Jakarta und Dar es Salaam sollte für deutsche Unternehmen kurzfristig interessant sein“, sagte Treier. Schließlich würden in nur zehn Jahren 90 Prozent des weltweiten Wachstums außerhalb Europas stattfinden. „Mittel- bis langfristig rückt dann auch die Erschließung dieser neu verbundenen Märkte in den Fokus.“

Das sieht auch die für das Standortmarketing der Bundesrepublik zuständige Gesellschaft Germany Trade & Invest (GTAI) so. „Es gibt erhebliche Chancen für die deutsche Wirtschaft“, sagte ihr Geschäftsführer Jürgen Friedrich. Besonders groß seien sie dort, wo die Asiatische Infrastruktur-Investmentbank beteiligt ist, an der die Bundesrepublik Anteile hält. Hier seien die Ausschreibungen transparent. Interessant sei das auch als „Belt and Road“ bekannte Konzept nicht nur für Großkonzerne mit starker Basis in China wie Siemens, sondern auch für spezialisierte Mittelständler. Einer Umfrage der Auslandshandelskammer unter 2.500 in China tätigen deutschen Unternehmen zufolge sehen 35 Prozent einen positiven Effekt für sich durch die Seidenstraße.

Recht haben die beiden Manager, findet der BVDSI. Dieser Early-Bird Effekt wird für die deutsche mittelständische Wirtschaft noch durch ihre weltweit einmalige Innovationskraft und durch ihren guten Ruf bei asiatischen Partner verstärkt. Denn BVDSI erreichen wöchentlich Botschaften aus Anrainerstaaten entlang der Seidenstraße mit der Bitte um Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Gesprächs- und Projektpartnern aus Politik und Wirtschaft.

So verwies erst letzte Woche der Vietnamesische Botschafter Bui Ha Nam auf die bisherigen positiven Erfahrungen miteinander und wünschte sich mehr Engagement aus Deutschland. Es gäbe viele Optionen in Vietnam und der vietnamesische Unternehmergeist sei mindestens so ausgeprägt, wie der der Chinesen.