Russland auf Chinas „Neuer Seidenstraße“

Russland auf Chinas "Neuer Seidenstraße"

900 Milliarden Euro investiert China in die „Neue Seidenstraße“. Russland möchte politisch und wirtschaftlich davon profitieren und befürwortet das gigantische Vorhaben. Doch bislang blieb der große Geldsegen aus.

2013 hat Chinas Präsident Xi Jinping zum ersten Mal von der „Neuen Seidenstraße“ gesprochen. Im Kern geht es dabei um den Ausbau und die Verbesserung von Transportwegen von China nach Europa und Afrika. Hauptsächlich sollen moderne Häfen, Straßen und Bahnstrecken entstehen, um Waren zwischen Europa und Asien schneller transportieren zu können. Kein Wunder, denn auch hier geht es um viel Geld. Tagtäglich werden zwischen China und der EU Waren im Wert von 1,35 Milliarden Euro umgeschlagen. Wobei auf alle fünf Wagenladungen chinesischer Exportgüter nur eine Wagenladung europäischer Produkte kommt.

Russland braucht Investitionen

Entsprechend skeptisch und abwartend reagieren auch die Europäer auf die chinesische Initiative. Russland dagegen zeigt großes Interesse. Es möchte beim Warentransport einerseits von der geografischen Lage zwischen Europa und China profitieren und andererseits hofft es auf politisch motiviertes chinesisches Kapital in seiner Auseinandersetzung mit dem Westen. Die Wirtschaft des Landes braucht dringend neue Finanzimpulse und bei Geschäften mit China dürfte es im Gegensatz zum Westen keinerlei Diskussionen zu Grundsatzfragen wie etwa den Menschenrechten geben.

Die russische Wirtschaft in der Krise

Der Ölpreis- und mit ihm der Rubelverfall vergangener Jahre haben der russischen Wirtschaft schweren Schaden zugefügt. Hinzu kommen westliche Sanktionen im Zusammenhang mit der Annexion der Krim im März 2014. All das sorgt dafür, dass das Investitionsklima im Land starkt gelitten hat und immer weniger ausländisches Kapital in die russische Wirtschaft fließt. Zudem fürchten sich viele internationale Banken davor, direkt oder indirekt mit Unternehmen und Personen in Zusammenhang gebracht zu werden, die sich unter den Sanktionen befinden und agieren extrem vorsichtig, wenn es um die Kreditvergabe an russische Unternehmen geht.

 

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am News. Setze ein Lesezeichen auf den permalink.

Schreibe einen Kommentar