Spiegel Artikel: Schuldenfalle Seidenstrasse

schuldenfalle seidenstrasse

Spiegel Artikel: Schuldenfalle Seidenstrasse

Gut erkannt, lieber Spiegel, das Projekt kostet Geld und die erwähnten Länder haben es nicht. Länder wie Pakistan, Myanmar, Sri Lanka oder Dschibuti verschulden sich. Wo ist da die Überraschung? Einen Platz an der Entwicklungssonne zu wollen, ist wohl kaum verwerflich.

Verwerflich ist da eher die Sichtweise der westlichen potentiellen Geldgeber nicht zu tun, was diesen Ländern als sinnvolle Alternative zum chinesischen Angebot erscheint. Es ist mal wieder das altbekannte Trauerspiel westlicher Geopolitik. Hinterher jammern, wenn die eigenen Versäumnisse zu dieser von China nunmehr erkannten und bedienten Handlungslücke geführt haben. Dies zeigt doch nur die unglaubliche politische Dummheit des Westens, und der Weltbank. Das Problem für diese Länder und damit auch für China liegt nicht im monetären Bereich, sondern in der Unfähigkeit der politischen und wirtschaftlichen Strukturen in diesen Ländern solche Projekte, wenn sie denn realisiert sind, in eigener Regie zu managen und als Nukleus für die weitere Entwicklung auszubauen und nachhaltig zu nutzen.

Das haben auch die Chinesen erkannt und deshalb Sicherungen eingebaut, indem sie z. B. eigene Fachleute für das Management installieren. So funktioniert es halbwegs, hinterlässt aber den Beigeschmack hegemonialer Besatzungsansprüche. Also, für alle Beteiligten eine fragile Konstruktion. Wie auch immer, China hat im Gegensatz zum Westen einen Plan und die Mittel diesen umzusetzen. Anstatt gegenan zu arbeiten, wäre es sinnvoller partnerschaftlich eigene Strukturen und Steuerungsmechanismen zu installieren.

Auch 60 Jahre Versäumnisse zu pflegen lässt sich umkehren. Selbst mit dem Sendungsbewusstsein des Westens für Menschenrechte erreicht man nur als Akteur, aber nicht als nörgelnder Zaungast etwas.

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