Eine neue Route für die Seidenstraße durch das Polarmeer

Eine neue Route für die Seidenstraße durch das Polarmeer
Wie das Portal China Daily berichtet, will China nunmehr auch neue Wege für Ihre Handelsflotten erschließen. Da ist es nur konsequent, auch das Polarmeer hierfür in Betracht zu ziehen. Wegen der globalen Erderwärmung werden die arktischen Seewege für die internationale Schifffahrt an Bedeutung gewinnen, heißt es einem Positionspapier der chinesischen Führung laut dem Portal. Deshalb werde die Volksrepublik den Aufbau der Infrastruktur entlang der neuen Routen fördern und die Reeder bei Testfahrten durch das Eismeer unterstützen, heißt es weiter in dem Dokument, das der chinesische Staatsrat am Freitag veröffentlicht hat. Um das Projekt der „Polar-Seidenstraße“ zu entwickeln und umzusetzen, sei China zur Zusammenarbeit „mit allen Seiten“ bereit. Das Kernziel des Projekts: „Aufbau eines wirtschaftlichen Seekorridors zwischen China und Europa über das nördliche Polarmeer“, so die chinesische Führung laut dem Portal. Interessenten hätten die Möglichkeit, an dem Projekt teilzunehmen und somit in die wirtschaftliche und soziale Entwicklung zu investieren. Vorläufige Schwerpunkte des Projekts: Das Polarmeer erforschen, um Umweltschutz und Sicherheit der Schifffahrt zu garantieren. Außerdem: Gemeinsam mit den Arktis-Anrainern wolle die chinesische Führung die Öl-, Gas- und Rohstoffförderung in der Arktisregion vorantreiben sowie den Tourismus und die Fischerei entwickeln. Dabei würden die Kulturräume und die Traditionen der einheimischen Bevölkerung geschützt sowie Maßnahmen zum Umweltschutz ergriffen, beteuert die chinesische Führung laut dem Portal. Der Schiffsverkehr im Polarmeer solle dann im Einklang mit den völkerrechtlichen Verträgen gesteuert werden, heißt es weiter im Positionspapier. Die Nachrichtenagentur „Reuters“ schreibt: China sei zwar kein Arktis-Anrainer, zeige jedoch reges Interesse an dieser Region. Seit 2013 habe China einen Sitz als Beobachter im Arktischen Rat. Auch an einer Beteiligung am russischen Flüssiggas-Projekt auf der Halbinsel Jamal sei Peking interessiert. Chinas Einfluss in der Region beunruhige indes einige Anrainer: Man vermute Chinas Interessen seien militärischer Natur. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums erklärte jedoch laut der Agentur:
„Es könnte sein, dass jemand befürchtet, wir hätten andere Absichten oder würden die Ressourcen plündern und die Umwelt zerstören wollen. Ich denke allerdings, dass solche Sorgen unangebracht sind.“
Russland betrachtet die Arktis seit Langem als eine seiner prioritären Nationalinteressen. Westliche Medien berichten, Russlands Militärpräsenz in der Region sei so stark wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr. Moskau betont jedoch, die Region ausschließlich friedlich nutzen zu wollen. Eine Zusammenarbeit mit anderen Ländern sei dabei willkommen. Denn in der Arktis gebe es keinen Platz für Konfliktpotential. Erst im Mai letzten Jahres haben Russland und 67 weitere Länder mit China die Zusammenarbeit beim Projekt „One belt, one road“ beschlossen, wie das Portal schreibt. Chinas Initiative zum Aufbau einer globalen Transport- und Investitionsinfrastruktur verbindet zwei Großprojekte: den „Wirtschaftsgürtel Seidenstraße“ und die „Meeres-Seidenstraße des 21. Jahrhunderts“. Damit sollen zwischen den Ländern Asiens und Europas Verkehrs-, Energie- und Handelskorridore entstehen. Die Kooperation im Wirtschafts- und Forschungsbereich soll intensiviert werden.
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